Wie macht man Bilder von Erlebnissen, die man noch gar nicht gehabt hat? Was eigentlich nur mit zu viel Whisky im Kopf funktioniert, versuchen wir nüchtern. Denn wir wollen unsere Website online schalten, um mit einer interessierten Öffentlichkeit interagieren zu können. Dafür brauchen wir nicht nur Text, sondern auch Fotos. Da heißt es, improvisieren.

Ancora Marina heißt das Zauberwort. Hier gibt es jede Menge Schiffe und schöne Menschen, besonders zur Messe, wenn die Yachtbauer ihre neuesten Boote ausstellen. Leider gibt es kaum noch günstige Hotelzimmer, so dass wir uns in einem etwas abgelegenen Betonbunker aus den siebziger Jahren einmieten. Realität, du kannst so grausam sein!

Tagsüber rennt Ralph durch die Marina und spricht junge Leute an, die er malerisch auf eine Lagoon gruppiert, um sie dann mit geliehenen Laptops abzulichten. Abends trinken wir uns den Betonbunker schön und träumen von unseren Abenteuern auf hoher See, während Oliver an der Website herumtextet, und uns so vor immer neue Fotoherausforderungen stellt. Also zahlen wir mit Credits für Bilder aus dem Internet, die wir dann nach und nach, wenn wir endlich auf See sind, gegen unsere echten Fotos austauschen werden.

Immerhin gelingt es Martin, hochkarätige Experten für die Touren zu gewinnen, die spannende Gespräche und neuen geistigen Input garantieren. Auch bei den Sponsoren tut sich einiges, jetzt müssen nur noch die einzelnen Touren geplant und für die Website visualisiert werden.

Und das bedeutet Kampf! Kampf mit einem wunderbaren Programm, das beherrscht werden will. After Effects ist eine Auseinandersetzung mit der Denke der Programmierer, die Ralph zuweilen zum Verzweifeln und um den gerechten Schlaf bringt. Oliver dagegen spinnt an einer Geschichte von aufgebrachten Nutzern, die böse Rache an den Programmieren üben. Mord ist der Gedanke der Stunde. Und Liebe, als es endlich gelingt. Ein Schiffchen bewegt sich hübsch über die Karte des Mittelmeers, und wir fallen uns glücklich in die Arme. Die Website kann endlich online gehen.

Nur die Muße kam wieder zu kurz.
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